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Berufsorientierung an der Gerhart-Hauptmann-Schule Rüsselsheim
Der Bereich Berufsorientierung gewinnt an Schulen einen immer größeren Stellenwert. Die Anforderungen der heutigen Gesellschaft an die Schülerinnen und Schüler
werden immer höher. Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt kann sehr komplex sein und ist daher für die Schülerschaft sehr anspruchsvoll. An dieser
Nahtstelle versuchen wir als Schule unsere Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern bestmöglich dabei zu unterstützen. Als übergeordnetes Ziel soll unsere
Schülerschaft bestmöglich zur Teilhabe am Berufs- und Arbeitsleben befähigt werden. Zu diesem Zweck haben wir eine Reihe an Bausteinen entwickelt und in den
Unterricht eingebunden. Diese fördern in erster Linie die Berufswahlkompetenz und steigern die Ausbildungsfähigkeit.
1. Das Fach Arbeitslehre (BO-Unterricht)
Das Fach Arbeitslehre wird als Pflichtfach in der Realschule zwei Jahre lang, in der Hauptschule drei Jahre lang unterrichtet. Hier erwerben die Schülerinnen
und Schüler eine Vielzahl an Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, sich in der Berufs- und Arbeitswelt zu orientieren sowie am Ende ihrer Schulzeit eine
begründete Entscheidung für ihre Zukunft zu treffen.
2. Betriebspraktika
Betriebspraktika sind für die SuS eine wichtige Orientierungshilfe auf dem Weg zu ihrem Wunschberuf. Hier erfahren die SuS wie die Welt „da draußen“ funktioniert.
Dieser erste Einblick in die Berufswelt bringt viele wertvolle Erfahrungen mit sich. Die SuS können dadurch weitere Berufsfelder in die nähere Wahl einbeziehen
oder aber gänzlich aus-schließen.
Betriebspraktika finden in den Klasse H8, H9 (dreiwöchig) und R8, R9 (zweiwöchig) statt.
3. Berufswegplanungsmappe
Die Arbeit mit den BWP-Mappen ist im Kreis Groß-Gerau vorgeschrieben und findet daher selbstverständlich auch bei uns statt. Die BWP-Mappe ist ein Medium,
das im BO-Unterricht eingesetzt wird. Es liefert für diesen viele Arbeitsansätze und wird an vielen Stellen im Unterricht helfend herangezogen. Die Mappe
funktioniert ähnlich wie ein Portfolio. Die SuS arbeiten mit ihr, ergänzen sie und nehmen sie am Ende ihrer Schulzeit auch mit nach Hause.
4. BIZ (Berufsinformationszentrum)
Die SuS der 8. Klassen besuchen regelmäßig (Nov./Dez.) das Berufsinformationszentrum in den Räumen der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim. Bei diesen
Terminen werden sie von Berufsberatern des Kreises an die Berufswahl herangeführt. Sie erhalten viele wertvolle Tipps bei der Suche nach einem geeigneten Beruf,
können dabei ihre Gedanken äußern und Fragen stellen. Gleichzeitig stellt das BIZ meist den ersten Kontakt der SuS mit dem für unsere Schule zuständigen Berufsberater dar.
5. Betriebserkundungen
Betriebserkundungen bieten den SuS ebenfalls einen kurzen aber guten Einblick in die Arbeitswelt. Sie werden interessengesteuert angeboten und von den BO-Lehrkräften individuell durchgeführt.
6. Tendenzsitzungen
Im Februar 2015 wurde an der GHS erstmals die Tendenzsitzung durchgeführt. Ziel dieser Sitzung ist die vollständige Versorgung der Schülerinnen und Schüler der
Abgangsklassen mit einer Anschlussperspektive. Die Tendenzsitzung richtet sich dabei speziell an diejenigen SuS, bei denen entweder das Erreichen des Schulabschlusses
in Frage steht oder noch keine Pläne für die Zeit nach der Schule vorhanden sind. Für beide Eventualitäten sollen in der Tendenzsitzung Optionen erarbeitet werden.
Zu diesem Zweck lädt der BO-Koordinator der GHS die/den SuS sowie die Erziehungsberechtigten in die Schule ein. Die weiteren Teilnehmer der Sitzung sind ein Mitarbeiter
der Agentur für Arbeit (Berufsberater), ein Mitglied der Schulleitung, der BO-Koordinator der Schule sowie der entsprechende Klassenlehrer.
7. Einzelfallberatung mit der AfA
Die SuS, aber auch die Eltern, haben regelmäßig (i.d.R. alle vier Wochen) die Möglichkeit zu einer Einzelfallberatung. Diese findet in der Schule statt.
Die Termine koordinieren die jeweiligen Klassenlehrer. Hier können alle Fragen zu Anschlussmöglichkeiten angesprochen und geklärt werden. Die Einzelfallberatung wird
an unserer Schule sehr gut angenommen, aus diesem Grund empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. Diese kann auch über den BO-Koordinator der Schule erfolgen.
8. Kompetenzfeststellungsverfahren
Die Durchführung von Kompetenzfeststellungsverfahren bietet sich häufig bei unklaren Anschlussperspektiven an. Die Ergebnisse können eine gute Orientierungshilfe
im weiteren Berufswahlprozess sein. In der Hauptschule führen wir in der 8. Klassenstufe den hamet2 - Test durch. Dabei handelt es sich um einen handwerklich motorischen
Eignungstest. Die Realschüler absolvieren den „GEVA-Test“, ein PC-basierter Eignungstest.
9. Bewerbungstraining
SuS der 9. Klassen haben im Frühjahr immer die Möglichkeit ihre Bewerbungsunterlagen von Profis aus der Wirtschaft überprüfen zu lassen.
Dabei bekommen sie Hilfestellungen und wertvolle Tipps. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, authentische Vorstellungs-gespräche zu proben.
Dieses Angebot wird von SABA in Nauheim bereitgestellt.
10. BO-Kurs Inklusion
In diesem kleinen Kurs werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in ihrem Berufswahlprozess begleitet. Dieser findet zusätzlich zum normalen
BO-Unterricht statt. Im kleinen Rahmen ist es der durchführenden Lehrkraft möglich, sich sehr intensiv mit den SuS zu beschäftigen. Inklusiv beschulte Jugendliche haben
häufig einen erhöhten Beratungsbedarf. Dieser wird durch diesen Kurs aufgefangen. Praktische Arbeiten stehen hier im Fokus.
11. Girls / Boys Day
Einmal jährlich nehmen unsere SuS am offiziellen „Girls‘ and Boys‘ Day“ teil. An diesem Tag sind die SuS im Betrieb ihrer Wahl und arbeiten. Dabei sollen sich die Mädchen
in einem klassischen „Jungenberuf“ und die Jungen in einem typischen „Mädchenberuf“ ausprobieren.
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